18. 03. 2023
Der Frühling kommt
Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, die Bienen summen. Der Beginn des Frühlings hebt bei uns allen die Laune (vielleicht mal abgesehen von Menschen, die gegen Pollen allergisch sind 🥲). Auch die Urlauber, die den Winter im Süden verbracht haben, kehren nun langsam wieder zurück und piepen ihre Paarungsrufe durch die morgendliche Luft.
Mich hat es an diesem wundervollen Morgen an das Naturschutzgebiet Aa-Aue im Westen von Münster verschlagen. Auf insgesamt 155 Hektar wird hier um den kleinen Fluss Aa ursprüngliche Auenlandschaft (Auenland 😁) aufrechterhalten.
Mit den umliegenden Weiden und Landschaftsschutzflächen bietet die Gegend perfekte Bedingungen als Brutgebiet für Sommergäste und Rastplatz für Durchzügler. So lassen sich hier viele verschiedene Vogelarten und manchmal auch der ein oder andere exotische Besucher antreffen.
Achtung
Naturschutzgebiete sind Rückzugsorte für Tiere, denn hier können sie sich ungestört vom Menschen aufhalten. Hier erholen sich Zugvögel von ihrer langen Reise und schöpfen Kraft für ihre nächste Etappe. Hier legen Brutvögel ihre Eier und ziehen ihre Kinder auf.
Es ist also wichtig, dass diese sensiblen Landschaften nicht gestört werden. Wir Menschen sind hier nur Besucher, die sich auch entsprechend verhalten müssen. So dürfen wir Besucher die Wege nicht verlassen und vor allem Besucher mit Hunden müssen streng darauf achten, dass die Tiere an der Leine zu führen sind. Immer wieder sehe ich Hunde, die durch das Unterholz in Naturschutzgebieten jagen und Tiere aufscheuchen. Dies setzt z.B. brütende Tiere oder Jungtiere extrem unter Druck.
Also bitte einfach an die Regeln halten.
Auengebiete
Die Aue hat sehr vielfältige Bedeutung für den Menschen und das gesamte Ökosystem. So schützen Auen nicht nur vor Hochwasser – das Wasser kann sich hier stauen und verzögert somit den Hochwasserabfluss – sondern bilden auch natürliche Kläranlagen. Schwebstoffe setzen sich hier bei Hochwasser ab und die aufwachsende Vegetation entzieht dem Wasser Nährstoffe und verbessert somit die Wasserqualität.
Der Wechsel von Trocken- und Feuchtgebieten bildet für viele spezialisierte Tiere einen wichtigen Lebensraum. Weichtiere, Amphibien und Fische fühlen sich hier besonders wohl und bilden wiederum die Nahrungsgrundlage für weitere Tierarten, so z.B. auch Zugvögel.
Streifengänse
Eigentlich nicht in Deutschland heimisch, haben sich in den letzten Jahren aber immer mehr Streifengänse hier angesiedelt. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Tiere, die aus Tierparks geflüchtet sind – auch kommen immer wieder einige Exemplare mit anderen Gänsen auf dem Vogelzug hier her.
Graugänse
Die Graugänse sind vermutlich als Gast hier. Sie ziehen aus ihren südlichen Winterquartieren gerade wieder zurück nach Norden.
Junge Nilgans-Familie
Ursprünglich nicht hier in Deutschland beheimatet, gibt es inzwischen einige stabile Populationen. Vielleicht is dies ja der Beginn einer neuen Population?
Kanadagänse
Ursprünglich – wie die Streifengänse – nicht in Deutschland verbreitet, ist die Kanadagans eine der wenigen vollständig etablierten Neozoenarten in Deutschland.
Neobiota, Neophyten und Neozoen
Arten, die ursprünglich nicht in einem Gebiet heimisch sind, sich aber dort durch menschlichen Einfluss etabliert haben, werden als Neobiota bezeichnet. Neobiotische Pflanzen nennt man Neophyten, während neobiotische Tiere Neozoen genannt werden.
Ursachen für eine Verbreitung durch den Menschen sind vielfältig, aber insbesondere der globale Warenverkehr spielt hier eine gewichtige Rolle.
Zu den bekanntesten Neozoen in Deutschland zählen z. B. der Nutria und der Waschbär.
Elstern
In den angrenzenden Feldern und Parks fühlen sich Rabenvögel, wie Elstern und Dohlen besonders wohl. Allerdings greifen auch sie auf den Fluss als Nahrungsquelle zurück.
Fortsetzung folgt …
Gefällt mir sehr gut!
Danke dir! Bin selbst sehr gespannt, in welche Richtung das hier gehen wird 😀