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29.01.2023

Kurzer Ausflug in die Hohe Ward

Mein letzter kleiner Ausflug führte mich in die Hohe Ward – ein Forstgebiet im Süden von Münster, gelegen zwischen Hiltrup, Albersloh und Rinkerode. Das Gebiet ist zusammen mit der Davert die größte zusammenhängende Waldfläche in der Gegend. Sie  dient der Trinkwassergewinnung für die Stadt Münster und ist durch viele Wander- und Reitwege sehr gut erschlossen.

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Mein Ausflug beginnt an einem kleinen Waldweg in der Nähe des Friedhofes Hohe Ward, von wo aus ich mich über einen schmalen, sandigen Pfad in den Wald begebe. Den ersten Halt mache ich in der Hexenkuhle, einem sandigen Heidefleckchen voll mit totem Holz, überwachsen mit Flechten.

Diese wundervollen kleinen Flechten lassen eine eigene kleine Welt entstehen, die ich gerne demnächst weiter erforschen möchte.

Hier entdecke ich Pixie-Cup-Flechten, von denen ich vor kurzem erst im wunderbaren Podcast Bugtales gehört habe. Die Welt der Makro-Fotografie ist wahnsinnig spannend, man entdeckt eine eigene kleine Welt, bewohnt von kleinen gruseligen Monstern. Ich möchte mich in Zukunft gerne ein bisschen weiter in diese Art der Fotografie einarbeiten und diese winzige und wundersame Welt ein wenig weiter erforschen.

 Von hier aus startete ich meine kleine Entdeckungsreise tiefer in den kargen Wald hinein.

Die Hohe Ward ist zu Beginn – in den tieferen Gebieten – ein Mischwald. In den Wintermonaten zeigen sich hier die kahlen Skelette der Bäume in wunderbaren Farben.

Ich bin eigentlich kein Fan dieser Technik, aber ich finde, dass die Farbigkeit des Waldes hier wunderbar zur Geltung kommt.

Tiefer im Wald findet sich leider immer wieder Spuren menschlichen Einflusses. Ich kann es nicht nachvollziehen, was Menschen antreibt ihren Müll im Wald abzuladen. Nicht nur ist es respektlos den Waldbewohner gegenüber und kann sie in Lebensgefahr bringen, in diesem Fall ist es schädlich für den Abladenden selbst, weil hier unser Trinkwasser gewonnen wird. Aber hey, wie schon Schiller wusste: „Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen“ (einmal bitte völlig aus dem Kontext reißen …).

Scheint fast, als hätte hier jemand gewohnt. Was wohl mit dieser Person passiert ist?

Nur einige Meter weiter kreuzte einer der eben erwähnten Waldbewohner den Weg. Das Reh war zwar scheu, aber doch neugierig und schaute immer wieder zu mir herüber, während ich reglos auf dem Boden kauerte.  Ich finde es immer wieder faszinierend, dass in unseren Wäldern derart (große) wilde Tiere leben, von denen wir kaum etwas mitbekommen, wenn wir nicht aktiv danach Ausschau halten.

Weitaus häufiger zu sehen als wilde Tiere sind Pilze und Schleimpilze — letztere sind in Wahrheit gar keine Pilze, sondern eine ganz andere faszinierende Lebensform (hierzu demnächst sicher mehr).

Was auch immer hier passiert sein mag …

Begibt man sich in die höheren (trockeneren) und etwas weiter nördlich gelegenen Bereiche der Hohen Ward, findet man statt buntem Mischwald hauptsächlich dunkle Kiefernbestände. 2007 wütete hier der Orkan Kyrill, der einen Großteil des eintönigen Kiefernforstes zerstörte — somit kann die Aufforstung als gesunder Mischwald schneller vorangehen und der Forst wird hoffentlich besser gewappnet sein für die Herausforderungen, die durch den Klimawandel auf ihn zukommen werden.

Der Geruch von geschlagenen Kiefern und Fichten erinnert mich an die Forste in meiner Heimat – dem bergischen Land.

Hier endete meine kurze Entdeckungstour nun auch bereits, aber ich werde sicherlich wieder hier vorbeischauen, denn ich denke, dass es hier noch viel zu entdecken gibt.

Fortsetzung folgt …

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